Erwin Franz Müller ist einer der bekanntesten und zugleich rätselhaftesten Unternehmer Deutschlands. Der Gründer der Drogeriekette Müller, die von Ulm aus zu einem internationalen Handelsriesen wurde, prägte über Jahrzehnte den Markt für Drogerieprodukte, Parfümerie, Kosmetik- und Drogerieverkauf und baute ein Unternehmen auf, dessen Wert in Milliarden Euro geschätzt wird. Nun, da sich Erwin Müller im Alter von 92 Jahren langsam zurückzieht, rücken Fragen über Vermögen, Familienstrukturen, Adoptivkinder, einen alten Erbstreit und die Zukunft des Unternehmens in den Fokus.
Dieser Artikel beleuchtet den außergewöhnlichen Werdegang, die Entstehung der Drogeriekette Müller sowie die Hintergründe rund um den Rückzug des Gründers – von den frühen Jahren als Friseur bis zur milliardenschweren Privatstiftung von Müller.
Wie begann die Geschichte von Erwin Franz Müller?
Erwin Franz Müller wurde in Ulm geboren und absolvierte eine Ausbildung zum Friseur, bevor er zum Gründer eines der größten Einzelhandelsunternehmen Deutschlands wurde. Seine berufliche Laufbahn begann klassisch – 1953 eröffnete er seinen ersten Friseursalon in Unterfahlheim. Dass aus einem kleinen Salon später eine europaweit erfolgreiche Drogeriekette entstehen würde, war zu dieser Zeit kaum abzusehen.
Der erste Salon entwickelte sich schnell zu einem Treffpunkt, und Müller erkannte früh, dass Kunden nicht nur frisiert, sondern auch mit hochwertigen Produkten versorgt werden wollten. Aus dieser Erkenntnis erwuchs der Wunsch, kosmetische Artikel selbst anzubieten. 1964 folgte seine erste Drogerie, die er neben seinem Friseurgeschäft betrieb. Der Erfolg war enorm und zeigte, welches unternehmerische Potenzial in Müller steckte.
Erwin Müller blieb seiner Herkunft treu und kombinierte die Sorgfalt eines Friseurs mit kaufmännischem Mut. 1966 eröffnete er die Filiale Ulm-Braunland, die als Grundlage für sein späteres Handelsimperium diente.
Wie wurde die Drogeriekette Müller gegründet?
Die Drogeriekette Müller entstand aus der Verbindung von Fachwissen, Timing und Mut. Nachdem Müller 1964 und 1966 erste Filialen testete, wagte er den Schritt in den großflächigen Handel. Sein Konzept: eine Verbindung aus Parfümerie, Kosmetik, Drogerie, Schreibwaren, Spielwaren und Haushaltsartikeln – weit mehr als klassische Drogerien anboten.
Besonders wichtig war die Zusammenarbeit mit der Verbrauchermarktkette Wertkauf. Als Konzessionär eröffnete Müller 1968 eine Filiale im Wertkauf-Center. Diese Filiale war für das Unternehmen ein Wendepunkt und zeigte erstmals das Potenzial eines vielseitigen Sortiments.
Das Unternehmen wuchs schnell. Bis 1973 folgten weitere Filialen, unterstützt durch eine Mischung aus mutigen Geschäftsentscheidungen, geringeren Preisen und einem breiten Sortiment. So wurde die Drogerie Müller zu einer ernsthaften Konkurrenz für traditionelle Drogerien.
Warum zieht sich Erwin Franz Müller bei der Drogeriekette zurück?
Der Rückzug des Gründers machte in Deutschland Schlagzeilen. Dass auch Müller im Alter von 92 Jahren langsam kürzertreten würde, war absehbar. Trotzdem sorgte die Nachricht „Müller zieht sich bei Drogeriekette zurück“ für große Aufmerksamkeit. Laut Manager Magazin erfolgt der Rückzug schrittweise – Erwin Müller im Alter übergibt immer mehr Verantwortung an Manager und Geschäftsführer.
Der Grund: die Unternehmensgröße und die damit verbundene Komplexität machen eine professionelle Führung notwendig. Das Unternehmen ist längst kein kleines Familiengeschäft mehr, sondern eine internationale Handelsmarke mit Milliarden Euro Umsatz. Zudem spielt die privat geführte Firmenstruktur eine Rolle: Müller legt großen Wert darauf, unabhängig von Wirtschaftsverbänden oder Börsengängen zu bleiben.
Mit zunehmendem Alter übergibt er mehr Aufgaben an langjährige Manager, bleibt aber in zentralen Fragen beratend aktiv – ein typischer Übergang innerhalb eines inhabergeführten Unternehmens.
Welche Rolle spielen die Adoptivkinder?
Die Familie von Erwin Müller sorgt seit Jahrzehnten für mediale Aufmerksamkeit. Müller und seine Ehefrau adoptierten drei Adoptivkinder. Im Zuge eines früheren Rechtsstreits wurden diese Adoptivkinder finanziell abgefunden, was bis heute für Diskussionen sorgt.
Der Erbstreit begann, als es um Pflichtteil, Erbe und Firmenvermögen ging. Laut Manager Magazin war es zu einer Klage gekommen, bei der die Kinder gegen die private Unternehmensstruktur argumentierten. Der leiblichen Sohn Reinhard Müller spielte ebenfalls eine Rolle, ebenso mehrere Hinweise auf einen internen Rechtsstreit.
Am Ende wurden die Adoptivkindern mit einer Summe abgefunden, die in den Medien auf 500 Millionen Euro geschätzt wurde. Dieser Schritt sollte wiederum ermöglichen, dass Müller das Unternehmen alleine weiterführen und eine privatstiftung von Müller errichten konnte.
Was steckt hinter dem Erbstreit?
Der Erbstreit wurde nie vollständig öffentlich aufgearbeitet, dennoch finden sich vielfältige Hinweise darauf, dass Fragen rund um Vermögen, Pflichtteil und die Rolle der Adoptivkinder eine zentrale Bedeutung hatten. Der Kernpunkt: Wer sollte das Unternehmen erben? Und welche Rolle spielt die Privatstiftung?
Der Streit führte dazu, dass die Adoptivkinder gegen Müller klagten. Die Ehefrau des Unternehmers wurde von Medien erwähnt, auch die Verbindung zu Mallorca und privaten Immobilien tauchte in Berichten auf. Alles deutete darauf hin, dass die Unternehmensfortführung im Zentrum des Konflikts stand.
Am Ende zahlte Müller laut Berichten eine Abfindung in Höhe von rund 500 Millionen Euro – eine der größten privaten Abfindungszahlungen Deutschlands. Dies ermöglichte es, die Eigentümerstruktur so anzupassen, dass das Unternehmen stabil weitergeführt werden konnte.
Wie groß ist das Unternehmen von Erwin Franz Müller heute?
Aus einem Friseursalon wurde ein Handelsgigant. Die Drogeriekette Müller betreibt heute hunderte Filialen in zahlreichen Ländern Europas. Das Unternehmen gilt als eines der größten Handelsunternehmen Deutschlands, mit einer Mischung aus Drogerie- und Parfümerieangeboten, Schreibwaren, Naturkosmetik, Haushaltsartikeln und Spielwaren.
Das Besondere: Müller blieb stets unabhängig von Konzernen wie dm oder Rossmann. Die Strategie des Unternehmens basiert auf Vielfalt, großen Verkaufsflächen und einem breiten Sortiment – eine Erfolgsformel, die das Unternehmen international bekannt machte.
Müller ist eines der wenigen Unternehmen dieser Größe, das weiterhin vollständig privat geführt wird. Keine Börse, keine externen Investoren – nur die Familie und ihre Stiftung.
Wie hoch ist das Vermögen von Erwin Müller?
Erwin Müllers Vermögen wird auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Sein Name taucht regelmäßig in Wirtschaftsmagazinen auf, oft in Rankings über die reichsten Deutschen. Berichte sprechen von rund einer Milliarde bis mehreren Milliarden Euro.
Dieses Vermögen entstand durch Expansion, Immobilienbesitz und die extrem hohe Wertentwicklung des Unternehmens. Die private Struktur macht genaue Zahlen schwer nachvollziehbar, doch das Manager Magazin und weitere Quellen bestätigen seit Jahren ein Vermögen in Milliardenhöhe.
Die Abfindung an die Adoptivkinder von 500 Millionen Euro zeigt ebenfalls, wie groß das Kapital sein muss, das Erwin Franz Müller aufgebaut hat.
Was bedeutet der Rückzug für das Unternehmen?
Der Rückzug des Gründers bedeutet vor allem eines: Professionalisierung. Erwin Müller zieht sich bei Drogeriekette zurück, doch das Unternehmen ist längst so aufgebaut, dass Geschäftsführer und Manager das Tagesgeschäft übernehmen können.
Die Firmenstruktur basiert heute auf einer Kombination aus Privatstiftung, Unternehmensführung durch Manager und unternehmerischen Entscheidungen, bei denen Müller beratend tätig bleibt.
Der Rückzug ermöglicht auch eine langfristige Perspektive: stabile Nachfolge, klare Strukturen und die Möglichkeit, das Unternehmen unabhängig zu halten.
Schweigt Müller bewusst zur Gesamtsituation?
Über viele Themen schweigt Erwin Müller – ein Stil, der typisch für sein gesamtes unternehmerisches Wirken ist. Müller sprach nie viel über private Themen, weder über seinen leiblichen Sohn, noch über die Adoptivkinder oder die private Stiftung.
Das Schweigen gilt auch gegenüber der Presse. Schlagzeilen in der Presse, besonders bei Vermögen, Erbstreit oder Unternehmensstruktur, beantwortete Müller selten. Sein Fokus lag stets auf Arbeit, Wachstum und Kontrolle über sein Unternehmen.
Dieses Schweigen erzeugte ein Bild des zurückhaltenden Unternehmers, der keine Öffentlichkeit sucht – und dennoch eine der einflussreichsten Handelsmarken Europas geschaffen hat.
Fazit – Das Lebenswerk von Erwin Franz Müller
Erwin Franz Müller hat aus einem Friseursalon in Ulm ein Milliardenunternehmen geschaffen. Sein Weg führt von der Ausbildung zum Friseur über die Eröffnung von Filialen, die Gründung der Drogeriekette Müller, den Ausbau zu einem internationalen Handelsunternehmen bis hin zum Aufbau einer komplexen privaten Unternehmensstruktur.
FAQs: „Erwin Franz Müller“
Wie viele Kinder hat Erwin Müller?
Erwin Müller hat einen leiblichen Sohn und drei Adoptivkinder. Die Adoptivkinder spielten eine zentrale Rolle im bekannten Erbstreit, bei dem es um Pflichtteil, Erbe und Unternehmensanteile ging. Sie wurden später finanziell abgefunden.
Sein Rückzug im Alter von 92 Jahren besiegelt eine Ära und stellt gleichzeitig sicher, dass das Unternehmen langfristig stabil bleibt. Die Geschichte von Müller zeigt, wie ein einzelner Gründer durch unternehmerischen Mut, Unabhängigkeit und Disziplin ein Unternehmen erschaffen kann, das über Generationen Bestand hat.
Wer wird Nachfolger von Erwin Müller?
| Bereich | Nachfolger / Verantwortliche | Rolle |
|---|---|---|
| Operatives Geschäft | Geschäftsführung & Manager | Führen die Drogeriekette Müller im Tagesgeschäft |
| Eigentümerstruktur | Privatstiftung von Müller | Sichert langfristige Kontrolle & Struktur |
| Familienvertretung | Leiblicher Sohn & familiäres Umfeld | Eher beratend, ohne aktive Unternehmensrolle |
| Langfristige Strategie | Unternehmensführung + Stiftung | Bewahren die privat geführte Struktur |
Warum hat Müller Kinder adoptiert?
Zu den Gründen der Adoption machte Müller nie öffentliche Angaben. Bekannt ist lediglich, dass seine Adoptivkinder im Familienverbund eingebunden waren und später ein wesentlicher Teil des Erbstreits wurden, der mit einer hohen Abfindung endete.









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