Der digitale Wandel schreitet voran, aber nicht gleich schnell: Während die Schweizer schon die Vorteile des bargeldlosen Bezahlvorganges für sich entdeckt haben, sind die Österreicher und Deutschen noch etwas kritisch. Zudem haben auch alternative Methoden an Bedeutung gewonnen: Prepaid-Zahlungen, die einerseits Budgetkontrolle ermöglichen und für eine gewisse Anonymität stehen, werden immer beliebter.
Österreicher sind Bargeld-Fans, Schweizer bezahlen vorwiegend mit Karte
Wer heute im Internet shoppt, dem stehen verschiedene Zahlungsmethoden zur Verfügung. Banküberweisung, etwa via Klarna, die Kreditkarte oder auch PayPal. Auch die Prepaid-Zahlungen werden immer beliebter. Allen voran im Bereich des Online Glücksspiels. Die Zahl der anonyme Paysafe Casinos steigt, weil es immer mehr Spieler gibt, die darauf Wert legen, dass die Transaktionen auf das Glücksspielkonto „geheim” bleiben. Wer nämlich mit der Kreditkarte oder per Banküberweisung das Konto kapitalisiert, findet danach auf seinem Kontoauszug die Information, dass es Überweisungen auf ein Online Glücksspielkonto gab.
Sieht man sich die aktuellen Daten an, so werden in Deutschland 49 Prozent der täglichen Zahlungen unbar abgewickelt. Somit mag zwar die Mehrheit noch mit Bargeld bezahlen, doch die Tendenz ist rückläufig. Besonders beliebt ist das kontaktlose Bezahlen. Immer mehr Deutsche bezahlen mit Karte, Smartphone oder Smartwatch. Rund ein Drittel der Deutschen nutzt auch schon mobile Zahlungsmethoden. Dazu gehören Google oder Apple Pay.
Während der Deutsche langsam aber sicher das bargeldlose Bezahlen für sich entdeckt, bleibt der Österreicher hingegen dem Bargeld treu. Rund 70 Prozent der österreichischen Transaktionen erfolgen mit Bargeld. In der Schweiz sieht die Sache hingegen anders aus – mehr als 50 Prozent bezahlen bereits bargeldlos.
Prepaid-Zahlungen befinden sich auf der Überholspur
Im stationären Einzelhandel ist die Girocard – die ehemalige EC-Karte – die Nummer 1. Die Girocard ist direkt mit dem Girokonto verbunden; wenn der Deutsche zur Karte greift und den Einkauf bezahlt, findet die Abbuchung unmittelbar statt – das heißt, es gibt sofort die Information, wie viel Geld wurde abgebucht und wie viel Geld steht noch am Konto zur Verfügung. Im Jahr 2024 kam die Girocard rund 7,9 Milliarden Mal zum Einsatz. Dabei lag der durchschnittliche Betrag bei 38,85 Euro. 86,8 Prozent aller Zahlungen sind übrigens kontaktlos erfolgt.
In Österreich gibt es die sogenannte Bankomatkarte, die das Pendant zur Girocard ist. 10,2 Millionen Karten waren im Jahr 2024 im Umlauf – 1,8 Milliarden Transaktionen wurden durchgeführt, wobei 90 Prozent kontaktlos erfolgt sind.
In der Schweiz hat die Debitkarte bereits das Bargeld als Hauptzahlungsmittel abgelöst. Sieht man sich die Zahlen der Schweizer Nationalbank an, so ist die Debitkarte die klare Nummer 1, Twint wird in rund 20 Prozent aller Fälle genutzt.
Parallel zu den Kartenzahlungen hat sich hingegen mit Prepaid-Zahlungsmethoden eine neue Möglichkeit aufgetan, wie heute bezahlt werden kann. Die Nummer 1 ist die Paysafecard. So können Online Zahlungen ohne Angabe von Kreditkarten- oder Bankdaten durchgeführt werden. Der Kunde erhält einen 16-stelligen Zahlencode. Paysafecards werden in festen Beträgen verkauft: 10 Euro, 25 Euro, 50 Euro sowie 100 Euro. Die Karten gibt es bei dm, REWE, an Tankstellen oder auch an SBB-Kiosken. Man kann aber auch online eine Paysafecard erwerben.
Paysafe mag zwar auf den ersten Blick Sicherheit versprechen, jedoch hängt das doch vom Verhalten des Nutzers ab. Denn der Code, der hier im Mittelpunkt steht, ist das digitale Bargeld. Kennt man den Code, kann man ihn einlösen. Das erfolgt anonym. Es gibt keinen Widerruf. Aus diesem Grund sollte der Code nicht weitergegeben werden – außer, man möchte, dass er von einer anderen Person eingelöst wird.
Paysafe: Wer steckt hinter der Prepaid-Lösung?
Das Unternehmen Paysafecard wurde im Jahr 2000 in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien gegründet. Heute gehört Paysafecard zur Paysafe Group, die auch Dienste wie Neteller und Skrill betreibt. Skrill ermöglicht Geldtransfers sowie Online Zahlungen und wird oft als Alternative zu PayPal verstanden. Neteller funktioniert ähnlich, kommt aber vor allem bei internationalen Überweisungen zum Einsatz.
Der Sitz der Paysafe Group ist in London, England. Die Regulierung erfolgt über die FCA. Rund 3.300 Menschen arbeiten bei Paysafe; Blackstone und CVC Capital Partners sind seit dem Jahr 2017 die Eigentümer.








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