Die sichere Aufbewahrung von Kryptowährungen bleibt auch im Jahr 2025 ein zentrales Thema für Anleger. Seit der zunehmenden Regulierung durch die EU – insbesondere durch die Verordnung „Markets in Crypto-Assets“ – verschiebt sich der Fokus von zentralisierten Plattformen hin zu selbstverwalteten Wallet-Lösungen. Die Auswahl an Möglichkeiten zur Lagerung von Bitcoin, Ethereum oder anderen digitalen Vermögenswerten ist groß und reicht von klassischen Hardware-Wallets bis hin zu neuen hybriden Methoden wie Multi-Party Computation oder Social Recovery. Dieser Beitrag bietet einen Überblick über etablierte und neue Lösungen zur Krypto-Verwahrung, aktuelle Entwicklungen sowie relevante Sicherheitsaspekte für Nutzer in Österreich und der EU.
Rechtslage und Nutzerverhalten
Mit dem Inkrafttreten der europäischen MiCA-Verordnung am 29. Juni 2023 und ihrer vollständigen Anwendbarkeit ab Ende 2024 (für Token-Emittenten) bzw. Mitte 2025 (für Dienstleister) ergeben sich neue Anforderungen an Verwahrstellen, Börsen und Wallet-Anbieter innerhalb der EU. Verwahrstellen benötigen nun eine Registrierung als Krypto-Dienstleister (sog. „Crypto Asset Service Provider“, CASP), wobei insbesondere Kundenschutz, Kapitalanforderungen und IT-Sicherheit geregelt werden .
Die Folge: Immer mehr Nutzer interessieren sich für sogenannte Self-Custody-Modelle, bei denen sie ihre Private Keys selbst verwalten. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in aktuellen Zahlen wider. Laut einer Analyse von Chainalysis vom April 2025 nutzen in Europa mittlerweile rund 27 % der Krypto-Inhaber mindestens eine Form von nicht-kustodialer Wallet.
Physische Sicherheit für digitale Werte
Hardware-Wallets gelten als besonders sichere Lösung zur Aufbewahrung von Kryptowährungen. Die Geräte speichern die Private Keys offline und schützen sie damit vor Angriffen über das Internet. Zu den bekanntesten Anbietern zählen Ledger mit den Modellen Nano S Plus und Nano X sowie Trezor mit dem Trezor Model T und dem kürzlich neu aufgelegten Safe 3.
Neuere Alternativen wie die Tangem Wallet setzen auf ein anderes Prinzip: Die Schlüssel werden in einer NFC-Karte gespeichert, die per Smartphone-App ausgelesen werden kann. Auch Geräte wie der SafePal S1, eine vollständig offline arbeitende Lösung mit QR-Code-Kommunikation, oder das modulare GridPlus Lattice1 richten sich an unterschiedliche Nutzergruppen.
Die meisten Hardware-Wallets sind im Preisbereich von 60 € bis 200 € angesiedelt. Voraussetzung für ihre sichere Nutzung ist die Erstellung einer Backup-Seedphrase, die offline und manipulationsgeschützt aufbewahrt werden sollte. Ohne dieses Backup ist im Verlustfall kein Zugang zum Guthaben mehr möglich.
Mobile und Desktop-Wallets wie MetaMask, Trust Wallet oder Exodus sind weiterhin weit verbreitet. Sie bieten Nutzer den Vorteil, mit wenigen Klicks Kryptowährungen zu verwalten und Transaktionen durchzuführen, im Crypto Casino Einzahlungen zu tätigen, wobei der iGAming Sektor oft zahlreiche verschiedene Coins akzeptiert, NFTs auf Plattformen wie OpenSea zu kaufen oder abonnementbasierte Web3-Dienste wie Audius zu nutzen.
Während MetaMask und Trust Wallet eine direkte Verbindung zu dezentralen Anwendungen über Browsererweiterung oder WalletConnect ermöglichen, eignet sich Exodus vor allem für manuelle Zahlungen – etwa durch das Kopieren von Wallet-Adressen oder Scannen von QR-Codes –, unterstützt jedoch keine Web3-Integration. Diese Wallets sind typischerweise nicht-kustodial. Das bedeutet, die Nutzenden behalten die Kontrolle über ihren privaten Schlüssel.
Dennoch bestehen Sicherheitsrisiken. Insbesondere mobile Endgeräte sind anfällig für Phishing-Angriffe, Malware oder Sicherheitslücken im Betriebssystem. Auch in Wallet-Apps integrierte DApps (dezentralisierte Anwendungen) können durch schlecht geprüfte Smart Contracts zu Verlusten führen. Die Sicherheit hängt hier stark vom Umgang der Nutzer:innen mit Zugangsdaten, Passwörtern und Software-Updates ab.
MultiSig, MPC und Social Recovery
Neben klassischen Wallets haben sich in den letzten Jahren alternative Sicherheitsmodelle etabliert. Bei MultiSig-Wallets werden Transaktionen nur dann ausgeführt, wenn mehrere Parteien oder Geräte zustimmen. Dienste wie Nunchuk Wallet oder die Open-Source-Lösung Specter Desktop ermöglichen solche Konfigurationen.
Ein weiteres Modell basiert auf Multi-Party Computation. Dabei wird der private Schlüssel in mehrere mathematische Teile aufgeteilt, die verteilt gespeichert werden. Wallets wie Zengo oder Fireblocks verwenden diese Technologie, um Angriffsvektoren zu reduzieren.
Social Recovery, bekannt aus Smart Contract Wallets wie Argent, ermöglicht es Nutzer, im Verlustfall den Zugriff über zuvor definierte „Wächter“ (z. B. Vertrauenspersonen oder Zweitgeräte) wiederherzustellen. Dieses Modell kann besonders für Anfänger sinnvoll sein, birgt aber auch Datenschutzfragen.
Bequem, aber nicht ohne Risiko
Trotz wachsender Vielfalt nutzen viele Anleger weiterhin zentrale Plattformen zur Verwahrung ihrer Assets. Diese Anbieter verfügen über eigene Custody-Systeme, die inzwischen EU-reguliert sind oder entsprechende Lizenzen nachweisen können.
Allerdings zeigen Vorfälle wie der FTX-Kollaps im Jahr 2022 oder die temporären Auszahlungsstopps einzelner Plattformen, dass zentrale Verwahrung Risiken birgt. Etwa durch Insolvenzen, Cyberangriffe oder regulatorische Eingriffe. Aus diesem Grund empfehlen Fachleute zunehmend, Krypto-Börsen nur für kurzfristige Handelszwecke zu nutzen und längerfristige Werte in eigenverwalteten Wallets zu speichern.
Ob klassische Hardware-Wallets, Software-Lösungen mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen oder neue hybride Modelle wie MPC – die Auswahl hängt vom individuellen Sicherheitsbedürfnis, technischen Verständnis und Nutzungsverhalten ab. Fest steht: Wer seine Krypto-Assets selbst verwahrt, trägt Verantwortung, aber auch mehr Kontrolle über das eigene Vermögen.









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